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Christian Ravnbak über das Schaffen persönlicher Erzählungen

Der Blumenkünstler Christian Ravnbak arbeitet mit Blumen, seit er mit 16 Jahren nach Frankreich reiste und eine Begeisterung für Gelben Narzissen und Mimosen entfacht wurde. Später wurde er damit beauftragt, die Restaurants des Chefkochs Frederik Bille Brahe mit Blumen zu dekorieren. Seitdem hat sich die Arbeit des 24-jährigen Ravnbak dahingehend entwickelt, dass er mithilfe von antiken Sammlerstücken und Blumen mit persönlichen Erinnerungen wunderschöne Tischdekorationen für Restauranteröffnungen, private Veranstaltungen und Abendessen für angesehene Modehäuser gestaltet.

Nach der 9. Klasse habe ich ein Jahr lang in Frankreich gelebt, um die französische Sprache zu lernen. Im März standen in Paris Straßenhändler in gelben Ständen und verkauften kleine Sträuße mit Gelben Narzissen, die so fest gebunden waren, dass sie wie Mikrofone aussahen. Die Händler sahen wahrscheinlich nur eine Gelegenheit, Geld zu verdienen, aber für mich war es eine beeindruckende Szene, die sich abspielte, wenn sie dort standen und die Waren anpriesen. – So schön waren die Blumen. Auf einer Reise nach Südfrankreich entdeckte ich zum ersten Mal den Mimosenbaum. Diese wachsen hier wie die Birke in Dänemark. Einen Mimosenbaum an einem Nachmittag zu sehen, wenn die Frühlingssonne den ganzen Tag geschienen hat und plötzlich eine große gelbe Wolke auf dem Baum wächst, ist einfach wunderbar.

In Frankreich begann meine Faszination für Blumen erst so richtig zu wachsen. Hier keimte auch meine Leidenschaft für das Sammeln von antiken Gegenständen. 

Ich habe auf Märkten unglaublich viele schöne Schalen, Tassen, Teller und Vasen gefunden. Als ich anfing, mit Blumen zu arbeiten und Tische zu dekorieren, bildeten die gefundenen Vasen und Schalen oftmals die Grundlage hierfür. Ich suchte nach einer Möglichkeit, wie ich meinen gesammelten Dingen etwas hinzufügen konnte, und als ich Blumen und Antiquitäten miteinander kombinierte, wurde mir klar, dass dies genau der richtige Beitrag ist.

Wenn ich Blumen für einen gedeckten Tisch aussuchen muss, wähle ich meist solche, die für mich eine Bedeutung haben. Wie die gelben Narzissen und die Mimosen aus Frankreich. Ein dritter Favorit sind die Maiglöckchen. Dies sind süße, kleine und duftende Blumen, die ich als Kind mit meiner Großmutter ausgesät habe. Ich liebe aber auch Dahlien, die ich in großen Mengen pflücken durfte, als ich für Camilla Plum arbeitete, um damit dann eine Terrine aus dem 19. Jahrhundert bis zum Rand zu füllen. Wenn ich eine Blume sehe, die mir gefällt, werde ich richtiggehend berauscht. Ich möchte sie dann am liebsten mit nach Hause nehmen und sie auf meine Weise arrangieren. Dies ist immer ein intuitiver Prozess, ich plane nie im Voraus, welche Blume ich wähle.

Die Tatsache, dass meine Gegenstände eine Geschichte haben, ist für mich entscheidend. Ich sehe sie an und denke: "Du hast wirklich gelebt. Was du wohl alles gesehen hast? Ich bin so froh, dass du meine Blumen noch schöner machst." Ich kann die Geschichte der Dinge nur so interpretieren, wie sie aussehen. Für mich ist es nicht wichtig, wer sie gemacht hat, mir geht es einfach darum, zu genießen, wie sie aussehen. Wenn ich mein Frühstücksbrötchen auf einem besonderen Teller esse, der bereits ein ganzes Leben hinter sich hat, spüre ich eine innere Wärme. Einen Funken. Wie wenn man auf einem Konzert ist und denkt, jetzt kann es einfach nicht mehr besser werden.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Menschen, die ich einlade, von meinen Tellern zu essen, das gleiche Gefühl dabei haben. Dennoch macht es mich glücklich, dies mit anderen teilen zu dürfen.

Für mich bedeutet ein gedeckter Tisch die Schaffung von kleinen Welten und Geschichten. Die Blumen tragen persönliche Erinnerungen und die Gegenstände bringen alle eine Geschichte mit sich. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Geschichten von allen wahrgenommen werden kann, aber für mich erzählen die Blumen, Vasen, Teller, Löffel und Tischdecken immer etwas, und so kann ich nur hoffen, dass meine Auswahl auch eine Wirkung auf die Gäste hat. Es ist mir unmöglich zu sagen, warum die Objekte zusammenspielen, aber sie tun es. Selbstverständlich kommt es hierbei auf die Platzierung der verschiedenen Gegenstände an. Wie sie unter den Blumen platziert sind. Ich habe hierfür kein Rezept. Sondern dies ist etwas, das ich spüre, wenn ich es sehe.