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Christina Meyer Bengtsson und Claus Meyer über ihre besondere Weihnachtstradition

Weihnachten bedeutet Christina Meyer Bengtsson und Claus Meyer viel, die ihr Zuhause mit einer Wichtellandschaft und viel altem Weihnachtsschmuck dekorieren, den sie auf Flohmärkten gefunden haben. Seit fast 20 Jahren laden die beiden im Dezember 100 Freunde und Familienmitglieder zu einem festlich-bunten Abend mit einem Krippenspiel, orientalischen Eintöpfen und hausgemachtem Glühwein ein.

Christina Meyer Bengtsson (CMB): Diesen Dezember ist es 20 Jahre her, dass wir zum ersten Mal ein Krippenspiel in der Scheune in unserem Garten aufgeführt haben. Wir haben diese Weihnachtstradition ins Leben gerufen, weil ich eines Tages der Meinung war, dass wir den Stall für etwas nutzen sollten. Es ist ziemlich ungewöhnlich, im Kopenhagener Stadtteil Frederiksberg im Garten einen Stall zu haben.

Claus Meyer (CM): Wir haben gerne Gäste und wollten unserer Familie und unseren Freunden frohe Weihnachten wünschen, und dann freundeten wir uns mit einem Pfarrer an, der das Weihnachtsevangelium lesen konnte.

Es war aber auch verdammt peinlich!

CMB: In den ersten Jahren haben wir uns selbst als Maria und Josef verkleidet, aber mittlerweile haben andere die Hauptrollen übernommen. Ich glaube, unsere Kinder sind darüber sehr froh, denn sie fanden es überaus peinlich, als wir Josef und Maria spielten.

CM: Es war aber auch verdammt peinlich! Wir nennen es eigentlich eine Krippenshow, weil hier das Krippenspiel auf zeitgenössische Satire trifft. In das Drehbuch, das wir zusammen mit den 20 Freunden schreiben, die an der Show mitwirken, sind immer aktuelle Themen eingewoben. Der dänische Schriftsteller Knud Romer, mit dem wir befreundet sind, spielt jeweils Gott und hat bereits an einigen Drehbüchern mitgeschrieben. Die Show hat unter anderem schon Themen wie Me Too, Trump oder Feindlichkeit gegenüber Geflüchteten aufgegriffen. Im letzten Jahr beschäftigten wir uns vorwiegend mit dem Thema Corona und deshalb stellten die Heiligen Drei Könige die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und die dänischen Politiker Mogens Jensen und Magnus Heunicke dar. Wir hatten es so inszeniert, dass ich erst den Politiker Heunicke spielte, dann aber die Bühne rufend verließ, dass ich dies nicht tun könne. Im Hintergrund stand ein Mann, der eine Sturmhaube trug. Er trat vor, nahm die Mütze ab und sagte: „Okay, dann lass mich dies übernehmen“. Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Zuschauenden erkannten, dass es sich bei diesem Mann tatsächlich um Heunicke selbst handelte.

CMB: Als Teil des Engelchores halte ich mich eher im Hintergrund. Zusammen mit einer Freundin, die als Kostümdesignerin in der Theaterwelt arbeitet, bin ich zudem für die Szenografie verantwortlich. Die Scheune verfügt über einen Heuboden mit einer Öffnung unter dem Dach, und hier hatte meine Freundin eines der Jahre ein großes und leuchtend rotes Herz aus Metallfolie angebracht – eine Vulva, aus der Jesus geboren wurde. Splitterfasernackt, nur mit Cowboystiefeln bekleidet, kam dieser durch das Herz auf die Bühne.

CM: In der Küche bekomme ich in der Regel Hilfe von drei oder vier Freunden, damit wir für alle Gäste Essen servieren können. Da die Weihnachtsgeschichte in Bethlehem stattfinden, bereiten wir Gerichte zu, die aus dem Nahen Osten stammen. Seit vielen Jahren bereite ich ein Dal und ein würziges marokkanisches Gericht mit lange gegartem Fleisch zu. Es gibt immer verschiedene Salate mit Granatapfel, Orange, Tahini-Dressing und weiteren klassischen orientalischen Zutaten. Dazu servieren wir traditionelle dänische Weihnachtskekse und Konfekt.

CMB: In der Zwischenzeit decke ich den Tisch. Es ist eine Kombination aus nahöstlichem Stil und dänischer Weihnachtsstimmung. Die Dekoration soll facettenreich und farbenfroh sein mit altem Porzellan sowie einigen Keramikstücken, die ich selbst hergestellt habe. Ich liebe es, auf Flohmärkten alten Weihnachtsschmuck zu finden. Hierzu gehören Weihnachtswichtel, kleine dänische Dannebrog-Fähnchen und lustige Objekte. Ich mag nostalgische Stücke und versuche das Maximum aus der Weihnachtsdekoration herauszuholen. Im Esszimmer erschaffen wir zudem immer eine ganze Landschaft mit Nisser, den traditionellen dänischen Weihnachtstrollen.

CM: Man soll auch wirklich sehen können, dass wir uns viel Mühe gegeben haben. Unsere Zusammenkünfte sollen Opulenz ausstrahlen, aber nicht im Sinne von Kaviar und Champagner. Wir möchten viele Gerichte und verschiedene Sorten von Glühwein und Wein, Konfekt und Kuchen anbieten – und von allem muss es reichlich geben. Ich habe oft derart viel Dal zubereitet, dass wir anschließend zwei Monate davon essen konnten. Wir laden in der Regel auch mehr Leute ein, als Platz im Haus vorhanden ist – aber dies ist Teil des Charmes. Besser so, als dass wir einige nicht einladen können. Wir versuchen, eine warme und einladende Atmosphäre zu schaffen und ein besonderes Erlebnis zu bieten, damit es ein Tag wird, an den unsere Gäste sich lange erinnern werden.

Über: Christina Meyer Bengtsson ist ausgebildete visuelle Designerin und Gründerin von Heartwork Design, einem Unternehmen für Grafik- und Industriedesign sowie Innenraumgestaltung. Claus Meyer ist Koch, Unternehmer und Gründer von unter anderem Meyers und der Stiftung Melting Pot Zudem ist er Mitgründer des Noma, das mehrfach zum besten Restaurant der Welt gekürt wurde.